Arbeitsgemeinschaft Württemberg e.V.
 
 

Bezaubernde Albumseiten (Auszug aus Rundbrief 178)

Stichworte: Jürgen Veith, Württemberg, Kreuzerzeit, Auslandsbriefe, Destination Montevideo

 
 

Je länger man sich intensiv mit einem Sammelgebiet befasst, umso öfter findet man Briefe, die sich reizvoll als Paar auf der Albumseite ergänzen.

Aus vielerlei Gründen können Briefe zueinander passen. In jedem Rundbrief soll an dieser Stelle ein besonders schönes Briefepaar vorgestellt werden.

 
 

2 Briefe nach Montevideo

Die hier vorgestellten Briefe nach Montevideo in Uruguay haben eine interessante Geschichte.

Bezaubernde Albumseiten: Zwei Briefe nach Montevideo

Der erste Brief mit einem Paar Mi. Nr. 34 und eine 32 b vom 21.12.1867 stammt aus der Burrus-Sammlung und wurde 1964 versteigert.

Rückseitig wurde danach ein Eckrandpaar entfernt. Dieses attestierte Heinz Thoma am 22.10. als Einzelstück.

Bezaubernde Albumseiten: Zwei Briefe nach Montevideo
 
 
 

Aus dem Attest: "Marken echt und, von einer geringfügigen senkrechten Bugspur der rechten Marke, welche insgesamt kaum Erwähnung verdient, abgesehen, in schöner ursprünglicher Erhaltung, farbfrisch und mit bestens erhaltenem Relief. Linke Marke mit vollständigem Bogenaußenrand von rd. 2 cm, was nur außerordentlich selten vorkommt. Das Paar entstammt der linken oberen Bogenecke. Entwertet mit dem zweimal abgeschlagenen Dreikreiser schwarzer Farbe 'STUTTGART 21.DEC 1867 10 V 12' der unten und oben auf das Briefstück übergeht."

Am 5.7.1975 erstellte Heinz Thoma das Foto-Attest für den Brief, in dem er das entfernte Paar erwähnte.

Aus dem Attest: "Schöner weißer Überseebrief nach Montevideo mit vollem Inhalt und in für Überseebriefe weit überdurchschnittlicher Erhaltung. Vorderseitig frankiert mit bestens erhaltenem, sehr schön reflektiertem, farbfrischen Oberrandpaar der

Mi. Nr. 34 in perfektem Durchstich sowie einem gleichfalls einwandfreiem Einzelstück der Mi. Nr. 32. Der Brief 'via Bordeaux' war bis zum Bestimmungsort Montevideo frankiert mit insgesamt 1 fl 18 xr., davon 6 Kr. Postvereinstaxe. Ein auf der Briefrückseite aufgeklebtes weiteres Paar der Nr. 34 ist entfernt worden; dieser Brief stammt aus der Sammlung Burrus. Im übrigen befinden sich Marken und Brief in originaler, einwandfreier Erhaltung."

Der Brief tauchte dann 2004 auf einer Auktion wieder auf, das entfernte Paar blieb bis 2012 verschwunden.

Bei der Auktionsfirma Rauhut wurde das Randpaar im Jahre 2012 nach über 40 Jahren angeboten. Damit konnte dieser seltene "Ex-Burrus"-Beleg wieder komplettiert werden.

Aber noch nicht genug!

Im Oktober 2011 tauchte dann ein weiterer Brief an den gleichen Adressaten in Montevideo auf.

 
Bezaubernde Albumseiten: Zwei Briefe nach Montevideo

Eine Mischfrankatur mit 2 mal Mi. Nr. 29 sowie 32b und 33b vom 21.8.1867, mit insgesamt 51 Kreuzer frankiert.

Beide Briefe bestechen durch ihre gute Erhaltung und den vollständigen hochinteressanten 2- bzw. 3-seitigen Inhalt.

Außer diesen beiden Briefen ist mir nur ein weiterer nach Montevideo bekannt. 

Interessant ist der Frankatur-Unterschied von 51 Kreuzer im August 1867 zu 78 Kreuzer im Dezember 1867. Vielleicht kann hierzu jemand im Rundbrief Stellung nehmen.

Jürgen Veith